Hier für die Runde eine Auswertung zur Belastung von einigen Kläranlagen mit Blick auf den Mischwasserzulauf.
Die Spreizung zwischen Regenwetter- und Trockenwetterzufluss - ausgedrückt durch den Faktor fsQM - ist einer der wichtigsten Stellgrößen zur Abstimmung von Kläranlage und Mischwasserbehandlung (Systemoptimierung). Gerade wenn ein Ausbau der Mischwasserbehandlung im Raum steht, sollte zunächst geprüft werden, ob eine Erhöhung von QM (Zulaufmenge KA im Regenwetterfall) möglich ist. Dabei ist zu beachten, dass durch die Erhöhung des Spreizungsfaktors fSQM die Ammoniumspitzenwerte (Stichprobe/2h Mischprobe) im Kläranlagenablauf im Regenwetterfall ansteigen können - insbesondere bei Kläranlagen mit Vorklärung. Diese Effekte können mittels einer dynamischen Kläranlagensimulation dargestellt werden. Die Gewässerverträglichkeit (dieser Ammoniakspitzenwerte) kann anhand des Leitfadens "Gewässerbezogene Anforderungen" an Abwassereinleitungen gutachterlich beurteilt werden.
Die Auswertung zeigt, dass die Trennsystem-Kläranlagen häufig mit einer großen Spreizung betrieben werden. Auch hat sich die Spreizung im Laufe der Jahre verringert, was insbesondere für Pronosebetrachtungen (z.B. im Rahmen von Ausbauplanungen) relevant sein dürfte. Grund hierfür ist, dass sich der Wasserverbrauch/Schmutzwasserabfluss im Laufe der Zeit erhöht hat - ohne dass QM erhöht wurde.
Weitere Empfehlungen hierzu gibt das DWA-Arbeitsblatt A 198...
bei der kommenden UM-Dienstbesprechung Kommunalabwasser und Gewässerschutz wird es eine Präsentation und ein ausführliches Manuskript zu diesem Thema geben.
DWA-Lehrer und Obleute können bereits jetzt unter https://confluence.dwa-bw.de auf interessante Vortragsfolien zu diesem Thema zugreifen.
Fachbeiträge zum Thema enthält auch die aktuelle Broschüre Kläranlagen- und Kanalnachbarschaften - Ergebnisse des 44. kommunalen Leistungsvergleichs 2017 (DWA-Landesverband BW, 2018)