Hier das Merkblatt zur Schmutzfrachtsimulation, das eine Orientierungshilfe zur Festlegung des Anforderungsprofils an eine Schmutzfrachtsimulation darstellt. Dieses wurde vom RPF unter Beteiligung von einigen UWBen erstellt. Das Merkblatt wurde erarbeitet, weil die Qualität der Schmutzfrachtberechnungen häufig unzureichend war und zunehmender Bedarf an realitätsnahen Daten zum Entlastungsverhalten besteht. Diese werden insbesondere für Immissionsbeurteilungen mit einer gutachterliche Empfehlung von geeigneten Maßnahmen benötigt (vgl. z.B. Leitfaden Gewässerbezogene Anforderungen an Abwassereinleitungen). Ein Schwerpunkt des Merkblattes liegt deshalb in der hydraulischen Kalibierung von Schmutzfrachsimulationsmodellen (es ist keine stoffliche Kalibrierung vorgesehen). Auch der Gelbdruck des DWA-Arbeitsblattes A102 geht auf die Thematik der Kalibrierung von Schmutzfrachtsimulationsmodellen ein, liefert jedoch dem Anwender keine ausreichenden praktischen Methodenhinweise dazu.
Das Forum ist sicherlich eine gute Plattform dieses Merkblatt zu diskutieren und Hinweise für eine eventuelle Fortschreibung des Merkblattes zu sammeln. Also viel Freude beim kommentieren.
Als Anhang ein Entwurf für die Fortschreibung des RPF-Schmutzfrachtberechnungs-Merkblatts. Anregungen und Meinungen hierzu sind willkommen. Die offizielle Version soll im Februar 2018 erscheinen.
Die zweite Version des Merkblatts wurde in großen Bereichen redaktionell neu angeordnet, um den Text besser erfassbar zu machen. Eine wesentliche inhaltliche Änderung ist, dass für die Kalibrierung örtlich aussagekräftige Regenschreiber obligatorisch sind.
Merkposten für eine Fortschreibung: - Messtechnische Erfassung der Drosselkennlinien (ohnehin nach EKVO alle 5 Jahre erforderlich) - Auch die Erfassung von Speicherinhaltskennlinien (RÜB, Kanalstauräume) wäre wichtig
Hallo zusammen, für alle die sich mit der hydrologischen Kalibrierung beschäftigen, ein Link auf den Endbericht des Forschungsvorhabens "Optimierte Bemessung von Mischwasserentlastungsanlagen" aus Österreich:
Dort kamen bei der Kalibrierung hydrologisch deterministische Modelle – KOSIM (itwh, 2008) und SMUSI (Muschalla et al., 2006) zum Einsatz.
Eine der Kernaussagen im Bericht: „Die Simulation von Wassermengen mit hydrologischen Modellen ist eine erprobte und anerkannte Technologie, die schon seit längerer Zeit in Verwendung ist."
Das BWK M7 ging bereits 2008 davon aus, dass Schmutzfrachtberechnungen hydrologisch kalibriert werden. In Abschnitt 2.2.1 heißt es "Kalibrierung und Verifizierung erfolgen für die Siedlungsabflüsse." Dies gilt für die dort besprochenen erweiterten Schmutzfrachtmodelle unter Einbeziehung des Gewässers, sinngemäß aber auch für die im Vorangehenden unter 2.2 genannten stadthydrologischen Berechnungen bei komponentenweiser Modellierung.